Vom 18. bis 20. Juni 2025 fand an unserer Schule erneut das alljährliche Rollstuhlprojekt der drei neunten Klassen statt. Drei Tage lang standen Selbsterfahrung, Empathie und das Verständnis für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen im Mittelpunkt.
Zu Beginn lernten die Schülerinnen und Schüler den Aufbau und die Funktionsweise eines Rollstuhls kennen. Doch Theorie allein reichte nicht – im Selbstversuch ging es dann richtig los: Das Fahren im Rollstuhl wurde auf unterschiedlichsten Untergründen geübt. Dabei waren nicht nur gerade Strecken zu bewältigen, sondern auch Steigungen, Bordsteinkanten und sogar Treppen. Viele merkten schnell, wie anspruchsvoll und kräfteraubend die Fortbewegung im Rollstuhl sein kann – und wie selbstverständlich viele Hindernisse im Alltag für Menschen ohne Einschränkungen sind.
Markus (52), der seit einem Motorradunfall auf den Rollstuhl angewiesen ist. Berichtete offen und eindrucksvoll aus seinem Alltag, beantwortete Fragen und half dabei, Berührungsängste abzubauen. Seine persönlichen Einblicke machten das Projekt für viele Teilnehmende noch greifbarer und emotionaler.
Zum Abschluss des Projekts erhielten die Jugendlichen eine weitere eindrückliche Erfahrung: Mit Augenbinden und Blindenstöcken ausgestattet, begaben sie sich auf einen Parcours über den Schulhof. Diese Übung eröffnete ihnen neue Perspektiven auf das Leben mit einer Sehbehinderung und sensibilisierte für die Herausforderungen, die damit einhergehen.
Die drei Projekttage waren für alle Beteiligten eine intensive und bereichernde Erfahrung. Unsere Neuntklässler haben nicht nur gelernt, wie man einen Rollstuhl bedient oder sich mit einem Blindenstock orientiert – sie haben vor allem eines mitgenommen: Respekt und Verständnis für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.